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in dem Bühnenbild von Carl Friedrich Oberle
in der Inszenierung von Rosamund Gilmore
Musiktheater im Revier
Oper von Detlev Glanert
Libretto von Detlev Glanert und Ulfert Becker
nach der gleichnamigen Novelle von Arnold Zweig
Musiktheater im Revier
2005
Musikalische Leitung: Cosima Sophia Osthoff
Inszenierung und Choreografie: Rosamund Gilmore
Bühne und Kostüme: Carl Friedrich Oberle
Projektion: Patrik Metzger
Der Spiegel des großen Kaisers ist eine Parabel, angesiedelt in der Zeit des Staufers Friedrich II. (1194 – 1250): Der kann mit Hilfe eines Spiegels in die Zukunft schauen – und erblickt das nahende Ende der Staufer-Dynastie, aber auch den Zerfall Europas in den Schützengräben von Verdun. Seiner Illusion, eine feste Weltordnung geschaffen zu haben und zu beherrschen, wird der Boden entzogen. (Text: Musiktheater im Revier)
In dem Moment, als der Kaiser in den Spiegel blickt, und zu seinem Entsetzen nur Krieg und Elend sieht, setzt die Musik aus. Es sind Einschläge von Bomben zu hören. Anstatt die Tonspur nun mit den entsprechenden Bildern der Zerstörung oder getöterter Soldaten zu doppeln, war es mir ein Anliegen, zu dem vorzudringen, was Krieg mit den Menschen macht.
Während des Ersten Weltkrieg nahm die Gesichtschirurgie ihren Anfang. In den Archiven finden sich medizinische Dokumantationen von Patient:innen, welche sich vor und nach den Eingriffen haben operieren lassen. In größter Sachlichkeit sind die Betroffenen portätiert. Es sind die Blicke der Betroffenen, in welchen Würde und Schmerz liegen.